Inhalt

Lena und ihre zwei Kinder haben sehr strenge Regeln zu befolgen. Um Punkt halb acht muss das Frühstück auf dem Tisch stehen, Toilettengänge gibt es nur zu bestimmten Uhrzeiten und Sauerstoff gibt es über einen Zirkulationsapparat. Denn die Hütte in der sie leben ist komplett abgedichtet, kein Sonnenstrahl dringt ins Haus und der Familienvater hat die Macht über alles.
Doch eines Tages gelingt die Flucht und der Vater ist sehr entschlossen sich seine Familie zurück zu holen.

Meinung

Uiuiuiui, dieser Thriller hat mich ja mal so richtig gepackt.
Ich hatte ein wenig Sorge dass „Liebes Kind“ mir als Mutter doch sehr zusetzen wird, denn Thriller in denen Kinder mitspielen. Puh, das kann ich meist nicht lesen.
Aber hier ging es tatsächlich. Natürlich ist auch hier die Situation für die Kinder ganz schrecklich, aber der Vater sieht sich eher als Beschützer und tut den Kindern in dem Sinne nichts.

Auch fand ich hier die Wahl der Zeitachsen ganz gut. Die Flucht gelingt recht früh in dem Buch so dass wir zum einen mit dabei sind wie versucht wird den Fall zu lösen, auf der anderen Seite aber immer mal wieder Rückblenden haben, was in dem Haus geschah. Die Story ist total spannend weil man immer wieder auch miträtselt, wie es jetzt dazu kam dass Lena verschwand. Ich kann hier nicht allzu viel darauf eingehen, weil ich sonst vielleicht etwas zu sehr spoilern würde. Aber es gibt genügend Dinge denen man versucht auf den Grund zu gehen.

Brutal ist „Liebes Kind“ zeitweise ein wenig aber ich muss sagen, im Gegensatz zu anderen Thrillern, hält sich das hier sehr in Grenzen. Ich würde ihn auf jeden Fall auch Lesern empfehlen, die neu in das Genre einsteigen und vielleicht nicht gleich mit etwas blutrünstigem beginnen möchten 😉

Wenn Charaktere nerven 😀

Bei den Charakteren kommt dann jetzt meine Kritik. Auch wenn ich Lena, Jasmin und die Kinder wirklich mochte, hat mich der ein oder andere manchmal ganz schön genervt.
Fangen wir aber mal bei Hannah an, eines der Kinder von Lena. Ich glaube, es kann nicht leicht gewesen sein diesen Charakter ins Leben zu rufen. Und als Leser bin ich total hin und her gerissen zwischen Faszination und Fürsorge. Ja manchmal empfand ich sie sogar als unheimlich 😀

Sie scheint diejenige zu sein, die tatsächlich am Besten mit der ganzen Situation zurecht kommt. Sie hilft der Mutter, erklärt jedem ganz pragmatisch wie man sich zu verhalten hat, wie bestimmte Dinge funktionieren und hält sich selber akribisch genau an all die Regeln.
Für mich ist sie von den Charakteren die mit Abstand Beste in dem Buch. Jonathan, das andere Kind, hat keine so große Rolle.

Wen ich leider tatsächlich echt nervig fand, war Matthias, der Großvater der Kinder.
Natürlich kann man verstehen dass die Situation auch für ihn mehr als schrecklich ist, aber er geht strikt seinen Weg ohne an die Konsequenzen zu denken und lässt seine Frau teilweise links liegen. Selbst für ein anderes Opfer hat er statt Mitleid nur Verdächtigungen übrig.
Ich mochte seine ganze Art und auch seine Fixierung auf Hannah überhaupt nicht.

Auch Kirsten, eine Freundin der Protagonistin, fand ich teilweise total daneben. Sie wirkte auf mich als würde sie die ganze Situation nicht wirklich ernst nehmen und eher genervt von dem „Drama“ sein als wirklich hinter ihr zu stehen.

Fazit

„Liebes Kind“ war für mich ein sehr spannender Thriller, mit vielen emotionalen Momenten. Während mich Hannah als Charakter sehr gefesselt hat, empfand ich andere, wie z.B. Matthias, eher nervig. Bis zum Schluss war ich auf einer falschen Fährte und wäre gar nicht darauf gekommen, wer es wirklich war.
Das Ende fand ich aber wirklich gut gemacht und es sind für mich auch keine Fragen offen geblieben.

Ich würde ihn auch Anfängern in diesem Genre empfehlen, da er nicht zu blutrünstig ist.
Ich gebe hier 4 Sterne weil es super spannend war aber für den letzten Stern hätten mich alle Charaktere überzeugen müssen.

Leckerbissen

Hier geht es zum Verlag: DTV

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