Die schwarze Frau

Idlewild Hall ist 1950 noch ein Internat für Mädchen gewesen, die aus diversen Gründen keinen Platz in ihrer Familie gefunden haben.
Immer wieder kursieren Gerüchte um Mary Hand durch das Internat, einem Geist der weiß was dir am meisten Angst macht. Als eines Tages ein Mädchen verschwindet, sind sich die Mädchen sicher dass sie tot ist.

2014 ist nur noch eine Ruine von Idlewild Hall übrig doch die Journalistin Fiona kann nicht glauben als sie eines Tages hört, dass jemand das Internat neu aufbauen will. Vor 20 Jahren starb ihre Schwester hier und sie hat noch nicht damit abgeschlossen. Fiona beginnt zu recherchieren und gräbt so manches Geheimnis aus.

Meine Meinung 

Wer gruselige Geschichten mag, sollte sich dieses Buch keinesfalls entgehen lassen.

Ein Schauer jagt den nächsten während wir von Mary Hand lesen, die für unheimliche Erscheinungen sorgt und die Menschen in Angst und Schrecken versetzt.

Aber nicht nur Mary sorgt für diese wunderbar schaurige Stimmung. Auch das Setting, welches zum größten Teil in diesem wirklich schäbigen Internat spielt, trägt einiges dazu bei.
Man kommt sich fast vor als würde man einen dieser Lost Places betreten und am liebsten möchte man sich zusammen mit Fiona die alten Räume anschauen oder Akten durchlesen.

Das Buch wechselt immer zwischen Fiona, die im Jahre 2014 in Bezug auf die Renovierung und einen früheren Mordfall recherchiert und 1950, als das Internat noch im Betrieb war.
Hier bekommen wir mehrere Sichten zu lesen, nämlich von insgesamt 4 Freundinnen die damals unzertrennlich waren.

 

Mary Hand, Mary Hand, tot in ihrem dunklen Grab…

S.12

Und auch hier ist die Atmosphäre des Internats nicht freundlicher. Fehlende Reparaturen, ein kalter, feuchter Garten und strenge Lehrerinnen bei denen man „Spezial Arrest“ befürchten muss, sorgen für eine unheimliche Stimmung.

Wir bekommen außerdem einen Einblick in eine Zeit, in der psychische Probleme noch ein Tabu Thema waren, Schwäche bestraft wurde Traumata totgeschwiegen werden. 
Umso schöner war es dass die Mädchen so fest zusammengehalten haben und die Geschichte dieser Vier, ist wirklich sehr berührend.

 

Die vier Mädchen saßen wie erstarrt da, keine bewegte sich. Und aus dem Radio drang das dünne, schrille, leidvolle Wimmern eines Babys.

S. 291

Nach und nach erfahren wir immer mehr über den damaligen Mordfall und auch dem Geschehen in 2014, ich finde hier hat die Autorin wirklich tolle Arbeit geleistet denn beide Fälle waren sehr spannend und es wurde genau im richtigen Tempo aufgebröselt. 
Bei der ein oder anderen Sache hatte man tatsächlich schon so eine Ahnung aber das hat mich hier gar nicht gestört weil die Stimmung einfach klasse war.

Fazit:

Ein Buch das mich von vorne bis hinten überzeugen konnte und meine Erwartungen auf jeden Fall erfüllt hat. Story und Atmosphäre ergeben zusammen ein wunderbar schauriges, spannendes und atmosphärisches Leseerlebnis.

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